BORSA? Malerei und Zeichnung Georg Rigerl

In einem Katalog mit Malereien von Aborigines aus Nordaustralien, in der Regel Malereien mit Naturpigmenten auf Rinde, tauchen (neben menschlichen Figuren, Tieren und Pflanzen) häufig Taschen, Säcke, Körbe, Reusen auf. Meist sind es sogenannte Dillybags (oder dilly bags), traditionelle Beutel der australischen Aborigines meist aus Pflanzenfasern gewebt, oder Kunyirrk (string bags).

Warum sind sie leer?
Sind es Darstellungen von Not und Mangel?

Das nahe Liegende zeichnen. Zufall, viel Zeit und das Bedürfnis wieder einmal „nach der Natur“ zu skizzieren, zu zeichnen, stehen nicht am Anfang, aber führen zu einer Wiederaufnahme, Fortsetzung und dann Vertiefung der Beschäftigung mit Sackln/Taschen/Tüten. Zeichnen nach dieser zweiten, von uns geschaffenen „Natur“. Auge und Objekt. Eine interessante Sache so ein Papiersack, Stoff- oder Plastikbeutel.
Aus der Meditation über einfache Dinge wird eine Manie. Das Repetitive entwickelt seinen eigenen Reiz. Den Skizzen folgen detailliertere, dann großflächige Zeichnungen, dann wieder quasi serielle Schnellskizzen, auf Linien reduziert.
Dann die Umsetzung in Malerei.

Säcke sind geduldige Modelle, lassen sich hinwerfen und legen, strecken und stauchen. Das scheinbar Unbedeutende durch betrachten, beobachten und gestalten erhöhen. Gegenstände in Beziehung zu anderen Gegenständen. Zwiesprache unbelebter Objekte?
Nach innen Raum, nach Außen Volumen. Linie und Fläche, Form und Hintergrund. Flach/räumlich, plastisch, dann wiederum transparent. Zwei, drei Säcke (Sackln) kommen zusammen – ein räumlicher, struktureller, rhythmischer Konflikt entsteht und will gelöst werden.

„Es gibt kein unergiebiges Thema. (Ein Anreiz zum Malen ist so gut wie ein anderer.)"
(Robert Rauschenberg)

Georg Rigerl

Geboren 1953 in Wien. Lebt und arbeitet seit 1975 in Graz.
Studium der Malerei, Grafik und Kunstpädagogik an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien.Tätigkeit als Kunstpädagoge zwischen1975 und 2013. Arbeit mit Bildmedien aller Art.
Diverse Ausstellungen, zuletzt 2017 in der Galerie Blazek, Graz.

georgrigerl.com
mail@georgrigerl.com

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Do-So 15 -19Uhr und nach Vereinbarung unter 0660 8243334