Es sind Werke, die über die verschiedenen Codes unserer Zeit sprechen, die Codes, die wir selber immer wieder versuchen zu decodieren.
Es ist eine stillschweigende Abmachung zwischen den Geschlechtern weit entfernt vom Mainstream.
Es ist ein Versuch, visuell mit neuen Rollen zu spielen. Die Frauen nehmen visuelle Männerpositionen ein. Nichts Neues könnte man sagen.
Doch die Ausdrucksstärke seiner Modelle sagt etwas Neues aus. Sie zeigen eine gewisse Entschlossenheit und die Selbstverständlichkeit dieses Tauschgeschäftes.
Kein Zweifel, dass der Künstler die Frau sehr stark erlebt oder erleben möchte, so dass er selber mit diesem Spiel beginnt und sich dem anderen Geschlecht aussetzt, und zwar in der Hoffnung, etwas Unerwartetes dadurch zu erfahren.
Eine Spur der künstlerischen Übertreibung oder sogar der Provokation wird in vielen Motiven sichtbar, die auf einigen Bildern fast penetrant wirken und drohen in den Kitsch zu übergehen, wie prätentiöse Hintergründe und stark besetzte Männern zugeschriebenen Motive. Auch die Plastizität der Gesichter wirkt etwas starr und unbeweglich, was natürlich auch eine Botschaft oder Richtung sein könnte...
Auf einigen Fotos sind Frauen mit Wunden und Boxerhandschuhen dargestellt, verschmiert und verschwitzt. Diese Fotos wirken besonders beeindruckend, da die Natürlichkeit, Weiblichkeit und Stärke der Frauen zusammenkommen.
Die Kombination verrät eine Möglichkeit, sich in eine neue Welt hineinleben zu können…Frauen anders erleben zu wollen.
Daher bieten seine Fotos auch eine direkte Konfrontation mit einer Zeit an, die schon passiert und die wir nicht alle in unseren vorprogrammierten Geschlechterrollen als solche erfassen können.
Eine Zeit der Performance, des Arrangements zwischen den Geschlechtern, eine Auseinandersetzung mit dem anderen Geschlecht…Vielsagende Bilder, die beiden Geschlechtern einen Spielraum überlassen, sich mit der Thematik auseinander zu setzen.
Dem weiblichen Geschlecht bieten sie einen Spielraum, über die eigene Stärke und Rollen nachzudenken.
Dem männlichen Geschlecht bieten sie eine Möglichkeit, die bisherigen Rollen zu überdenken und in einer ganz anderen Perspektive aufzuwachen.“
Emina Saric
Garfield Trummer
Geb. 1967 in Graz.
Seit Mitte der 80er im kreativen Bereich tätig. Musiker, Künstler, Performer.
www.garfield-art.com