WEISSWASCHEN
„Den zigel und den boesen man/ nieman volle waschen kann“
Freidank 1233, fahrender Kleriker „Dichter der Bescheidenheit“
Woher kommt die Redensart: „weißwaschen/whitewashing“
Seit früherster Farbsymbolik bedeutet die Farbe „weiß“ Reinheit und Unschuld.
Das Motiv des Waschens zur Reinigung von Sünden ist in den Religionen immanent.
Bibelzitat: „Waschet und reiniget euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, lasst ab vom Bösen“
Weißwaschen versus Schönfärberei. Schönfärberei war im Mittelalter ein angesehener Beruf. Hochwertige Stoffe wurden durch Färben veredelt,
Weißwaschen (engl.whitewashing) und Schönfärberei stehen metaphorisch für Tarnung, Verdeckung und Propaganda. Schönfärberei bezieht sich auf das beschönigende, nicht der Wahrheit entsprechende Darstellen eines Sachverhalts. Um Jemanden (oder sich selbst) zu entlasten, obwohl er/sie schuldig ist.
In der Filmindustrie wurden Skripte umgeschrieben um sie an ein etabliertes Weltbild anzupassen. Damit wurden andere Ethnien ausgeschlossen und herabgesetzt. Weiße SchauspielerInnen wurden für nichtweiße Rollen eingesetzt.
In der Kirche ist die Jesus-, Marien- und Heiligendarstellung als weiße Personen in der Malerei und in der Literatur ein signifikantes Beispiel der „weißen“ Welt.
In der Wirtschaft präsentieren sich große Unternehmen vordergründig in weißer Weste. Durch das Betonen ethisch, korrekten Verhaltens werden fragwürdige Engagements verschleiert. Damit erfolgt intransparente politische Einflussnahme. (whitewashing, greenwashing) Dazu gehört auch das Weißwaschen von Schwarzgeld.
Weißwaschen und Schönfärberei soll die Protagonisten entlasten, Wahrheit verschleiern und damit manipulativ unsere Sicht auf die Welt und auf uns selbst beeinflussen.
"Kenner erkennen den schmutzigen Hals auch hinter weißem Kragen!"
zit: Ekkehart Mittelberg K.V.