Seit Beginn meiner Auseinandersetzung mit der Malerei als Autodidakt im Jahr 2009 beschäftigte ich mich sehr lange mit der Darstellung von Gesichtern, Menschen und Figuren. Die meisten dieser Bilder waren nicht naturalistisch, sondern zum Teil in sehr abstrahiertem Stil gemalt.
Vor etwa zwei Jahren habe ich mich zwei anderen Genres zugewandt, nämlich der Darstellung von Stillleben und Landschaften. Vielleicht hat mich die Corona-Pandemie mit den Lockdowns, Beschränkungen und der damit verbundenen „Entschleunigung“ bestärkt, über die Themen Stille und Ruhe nachzudenken. In unserer hektischen Zeit sind Muße und Beschaulichkeit kostbare Güter geworden. Diesen Aspekten wollte ich mit einer Serie von Bildern Rechnung tragen. Auf diese Weise entstand eine Kollektion von Werken, der ich für diese Ausstellung den Übertitel „Ruhe“ verlieh.
Geblieben von meinen Arbeiten der früheren Jahre ist mir das Bestreben nicht fotografisch getreue Abbildungen herzustellen, sondern stark zu vereinfachen und zu abstrahieren. Auf diese Weise entsteht eine veränderte Gedankenwelt, die der Wirklichkeit entrückt ist und den Betrachtern freien Raum für eigenständige Interpretation und Fantasie lässt. Beim Ansehen mancher Darstellungen tritt möglicherweise auch ein kurzer Augenblick der Überraschung ein, und genau das möchte ich mit meinen Bildern erreichen.
Als „Fallbeispiel“ für die oben ausgeführte Strategie habe ich das Bild „Ölbäume auf Kreta“ (Acryl auf Leinwand, 80 x 60, Entstehungsjahr 2022) ausgewählt. Dem Bild diente ein Foto eines kretischen Olivenhains, das ich selbst geschossen habe, als Vorlage. Die gemalte Version zeigt im Vordergrund rote Olivenbäume (die in der Realität natürlich olivfarben und braun sind) vor einem Magenta-gefärbten Himmel (der an diesem Tag tiefblau war). Die flächige Darstellung der Landschaft verleiht - zumindest meiner Meinung nach - der ganzen Szene Entrücktheit, und wenn man will „Ruhe“. In ähnlicher Weise entstanden auch Bilder wie „Vanitas – Autofriedhof“, „Der rote Klappstuhl“, „Smart City Graz“ oder „Skyline“, die ebenfalls in dieser Ausstellung zu sehen sind. Im Gegensatz zu Ausstellungen in den letzten Jahren werden diesmal sowohl groß- als auch kleinformatige Bilder gezeigt.
Ich hoffe, dass Sie von den gezeigten Werken interessante Signale empfangen und Sie auch das eine oder andere Mal in Erstaunen versetzt werden.
Zeitplan
Um mich möglichst allen Besucherinnen und Besuchern dieser Ausstellung persönlich widmen zu können, habe ich mich entschlossen, 6 Termine zu jeweils 2 Stunden für je 15 Personen anzubieten. Um Anmeldung und Auswahl des Besichtigungstermins (siehe unten) wird ersucht. Kontakt 0676 9572223 (Tel/SMS/WhatsApp) oder guentherdaum@gmx.at . Es erwarten Sie kleine Erfrischungen und die Bereitschaft zu angeregten Diskussionen. Auf Ihr eigenverantwortliches und rücksichtsvolles Corona-Management wird vertraut.
Termine:
Freitag, 1. Juli 2022, 18-20 Uhr (mit kurzem Opening) und 20-22 Uhr
Samstag, 2. Juli 2022, 10-12 Uhr, 14-16 Uhr und 16:00-18:00 Uhr
Sonntag, 3. Juli 2022, 10-12 Uhr, 14-16 Uhr und 16:00-18:00 Uhr