Seit Beginn meiner Auseinandersetzung mit der Malerei als Autodidakt im Jahr 2009 ist es mir ein Anliegen, Menschen in Form von Porträts oder Figuren darzustellen. Nur wenige Bilder, die im Laufe der Jahre entstanden sind, zeigen Personen realistisch. Die meisten Werke sind abstrakt, was in vielen Fällen daher rührt, dass die Darstellungen flächig aufgelöst und zum Teil in sehr vereinfachter Form zu Tage treten. Eine kräftige Farbgebung verleiht diesen Bildern einen lebhaften Charakter.
„Warum gerade Menschen?“ könnte man fragen. Antworten wie „Sie sind die Krone der Schöpfung“, oder „Das Gesicht erlaubt einen Blick in die Seele der Menschen“ werden oft gebraucht und treffen auch zu, sind aber doch etwas allgemein und klingen manchmal nahezu banal. Für mich besteht die Faszination des menschlichen Gesichts und der Figur in der großen Variabilität und Komplexität des Ausdrucks. So gleicht kaum eines meiner Bilder einem anderen. Variation in den Techniken, derer ich mich bediene, vergrößert die Vielfalt meiner Darstellungen. So sehen etwa meine Porträts und Figuren im Aquarellstil natürlich ganz anders aus als meine Bilder, die ich mit Acrylfarben male. In beiden Fällen ist die Abstraktion jedoch ein großes Thema für mich.
Bei meiner Ausstellung in der Galerie Centrum werde ich Menschen einzeln und in Menschenmengen zeigen. Mit dem letztgenannten Genre habe ich mich auf neues Terrain gewagt. Nicht mehr die einzelne Person, sondern die große Masse der Menschen, die ja sehr oft anonym ist, steht im Vordergrund dieser Darstellungen. So entstanden Werke wie „La ola – Die Welle“, „Zebrastreifen“ oder „Business People“. Manchmal ist die Menge der Menschen sehr groß, ein anderes Mal beschränkt sie sich auf eine kleinere Gruppe. Wiederum ist das Auflösen in Farbflächen ein Leitgedanke, der oft zu einer starken Verzerrung der realen Ansicht führt.
Bilder, die ins Abstrakte führen, lassen den Betrachtern viel Freiraum für eigene Interpretationen. Darum vermeide ich es auch, allzu viele Erklärungen zu meinen Werken zu liefern. Ich bevorzuge es, mich als Künstler nicht zwischen das Bild und den Betrachter zu stellen. In diesem Sinne hoffe ich auf ein interessantes Treffen und eine rege Auseinandersetzung mit meinen Bildern in der Galerie Centrum.
