„Es gibt Landschaften, die kann man nicht sich selbst überlassen. Kontaminierte Landschaften sind Landschaften, die auf den ersten Blick schön und idyllisch sind und das Auge und die Seele beruhigen. Scheinbar unberührte, unschuldige Natur. Doch in Wahrheit haben solche Landschaften oft etwas zu verbergen. Eine bedrückende Altlast. Es gibt da etwas, was die Landschaft verunreinigt, vergiftet, kontaminiert, unsichtbar zwar, doch bohrend und peinigend. Es handelt sich um Orte, wo in der Vergangenheit schreckliche Dinge passierten. Massaker, Massenerschießungen, Pogrome, deren namenlose Opfer meist gleich an Ort und Stelle verscharrt wurden.“ MARTIN POLLACK
Auch in der Steiermark haben sich während der Zeit des Nationalsozialismus schreckliche Dinge in die Landschaft eingeschrieben, die nicht – wie die nachträgliche Schutz- und Abwehrbehauptung „Davon haben wir nichts gewusst!“ glauben machen will – im Verborgenen geschahen.
In dem von Astrid Kury und Heimo Halbrainer im Auftrag der Steiermark Schau 2021 für den mobilen Pavillon („Wer wir sind. Kunst – Vielfalt – Landschaft“) kuratierten Ausstellungsbeitrag gehen der Historiker Heimo Halbrainer und der Fotograf Christoph Grill dem von Martin Pollack geprägten Begriff der kontaminierten Landschaften in der Steiermark nach, am Beispiel von Bretstein, Eisenerz, Peggau und St. Anna am Aigen.
Eröffnung
25. Oktober 2023, 19:00
Einführung: Astrid Kury
Heimo Halbrainer im Gespräch mit Martin Pollack, Autor des Essays "Kontaminierte Landschaften"
Lesung
10. November 2023, 19:00
"Alles , was jetzt folgt war schon längst geplant."
Grazer Jüdinnen und Juden erinnern sich an das Novemberprogrom 1938
Lesung aus den Erinnerungen: Ninja Reichert
Historische Begleitung: Heimo Halbrainer
Finissage
18. November 2023, 11:00
11:00 Uhr, Kuratorenführung mit Heimo Halbrainer