Engel und Wasser, wie geht das zusammen?
Mein Enkel Leon hatte die rettende Idee: „Am Ufer die Engel“!
Der schmale Grat zwischen Wasser und Land ist einer der faszinierendsten, sich ständig verändernden Bereiche, eine Zone des Kampfes der Elemente, eine Zone zwischen Leben Tod.
Scheinbar immer gleich, doch immer anders spielt sich dieses Ringen ab, das Meer saugt Land an und speit es wieder aus.
Als der große Meteorit die Dinosaurierzeit beendete und fast alles Leben auf Erden zerstörte, war unsere Stunde gekommen.
Unsere Vorfahren, kleine Meeressäuger, zogen sich mühsam an Land und begannen, festen Boden zu besiedeln.
Amphibienhafte Existenzen mit faszinierenden Eigenschaften.....
Im Wechsel der Gezeiten haben viele Überlebenskünstler kreative Strategien entwickelt.
Auch wir Menschen.
Mich zieht es immer ans Wasser, an Flußufer, an Bäche, ans Meer.
Hineinspringen, tauchen, Einswerden mit dem Element und wieder zurückkehren ans Ufer.
Wasser, das im Bach hinter dem Haus die herrlichsten Eisformationen hervorbringt.
Wasser, das sich am Meer mit dem Sturm verbindet und die Menschen klein macht.
Viel Material für die neuen Drucke auf Leinwand (alles Photoshoparbeiten) kommt von Ufern. Seien es Andenflussbetten, Orte, die am Meer liegen, Vulkane, die sich daraus erheben, Kulturen, die sich am Wassersaum entwickelten.
Grenzbereiche sind es auch immer, wenn Menschen an die Existenz der Engel glauben.
Schöne, starke, gefiederte Wesen, die uns leiten und beschützen sollen, androgyn, unsichtbar, aber kraftvoll. Sonderbar unabhängig und dennoch Mittler zwischen den Welten.
„Ein jeder Engel ist schrecklich“, sagt Rilke auf Duino und meint damit, daß ihre mächtige Existenz uns schaudern läßt.
Wir wollen gerne glauben, daß wir behütet sind, daß es Engel gibt, die den schützenden Flügel über uns halten.
Vielleicht stehen sie alle morgens am Ufer, wenn die Sonne aufgeht, wie im Film „City-of-Angels“......vielleicht ist Luzifer, der Lichtträger und gefallene Engel, der schönste von allen....
LEON INFFELD „wischiwaschikritzikratzi“
Leon diskutierte mit Birgit Fedl-Dohr über ausgestellte Arbeiten, die er als nicht zufriedenstellend empfand. Er meinte, das könne er auch. Birgit lud ihn daraufhin ein, bei meiner Schau auch was auszustellen. Sein Kommentar zu seinen Bildern: „....ganz nebenbei..."